Was ist eigentlich dieses Bartering? Eine berechtigte Frage mit einer ziemlich simplen Antwort: Ein Barter-Deal ist nichts anderes als das gute alte Tauschgeschäft. Jemand bietet Waren oder Leistungen an und erhält im Gegenzug etwas Gleichwertiges von einer zweiten Person. Und das ganz ohne Einsatz von Geldmitteln.
Dieses altbekannte Prinzip haben Unternehmen in den letzten Jahren als neues Marketinginstrument wieder entdeckt. In der modernen Wirtschaftswelt zeigt sich das Geschäft mit dem Tauschen mittlerweile in einer bunten Fülle an Möglichkeiten.
Barter Deals gibt es in allen Formen und Größenordnungen. So ist im Bereich des Online-Marketings beispielsweise der Tausch von Werbeplätzen eine häufig genutzte Variante. Zwei Unternehmen oder Portalseiten integrieren einen Link, ein Werbebanner oder einen Rabattgutschein des jeweils anderen auf der eigenen Webseite oder im Newsletter. Das steigert die Markenbekanntheit und spart gleichzeitig Buchungskosten. Im Versandhandel funktioniert das gleiche Prinzip über Werbebeileger in Paketen. Ein Flyer im Paket des Tauschpartners vergrößert die Kundenreichweite und schont das Budget.
Sehr beliebt ist bei vielen Unternehmen auch das Bartern von Sachpreisen - etwa im Rahmen von Gewinnspiel-Aktionen. Eine Firma stellt kostenfrei Produkte für eine Verlosung zur Verfügung und wird im Gegenzug in die Werbekanäle des veranstaltenden Unternehmens integriert. Das geschieht in der Regel über Nennung des Preis-Sponsors, Produktabbildung und Logo-Einbindung. Online wird oft noch zusätzlich verlinkt.
Auf die gleiche Weise funktioniert der Tauschhandel auch zwischen Herstellern und Verlagen. Zum Beispiel basieren die beliebten Kreuzworträtsel in Frauenzeitschriften zumeist auf dem Konzept: kostenlose Platzierung im Heft gegen Stellung von Gewinnspielpreisen. Auch Abo-Prämien sind häufig das Ergebnis eines guten Tauschgeschäfts.
Im Prinzip kann der Barter-Deal auf jeden Geschäftsbereich übertragen werden. Große Firmen tauschen zum Beispiel untereinander Vergünstigungen für ihre Mitarbeiter – etwa Shopping-Rabatte im Fashion-Store gegen vergünstigte Mitgliedschaften im Fitnessstudio. Das freut die Mitarbeiter und eignet sich ideal als Empfehlungsmarketing für Unternehmen.
Doch egal wie und für wen gebartert wird, das Ziel bleibt immer dasselbe: durch das Tauschgeschäft soll eine Win-Win-Situation für beide Parteien geschaffen werden. Und dabei geht es nicht allein um rein wirtschaftliche Fragen. Bartering bietet auch einige strategische Vorteile.
Der offensichtlichste Vorteil des Barterings ist, dass Unternehmen Waren und (Kommunikations-)Leistungen erwerben können ohne dass dafür ein einziger Cent Geld über den Tisch geht. Gerade für kleine Firmen oder Kultureinrichtungen mit knappen Marketing-Budgets bieten Barter-Deals deshalb eine gute Möglichkeit, um mit geringem Einsatz große Werbeeffekte zu erzielen.
Aber auch im Bereich Markenbekanntheit und Image-Pflege kann das Konzept Bartering punkten. Der Tausch mit einem renommierten Markenpartner ermöglicht es schnell und kostengünstig neue Absatzmärkte zu erschließen und die Kundenreichweite zu erhöhen. Zusätzlich wirkt jedes Tauschgeschäft wie eine gute Empfehlung. Kunden, die einer Marke oder einem Unternehmen treu verbunden sind, nehmen auch die Tauschmarke positiver wahr. Ein Kommunikations-Effekt, der unbezahlbar ist und langfristig neue Käufer generiert.
Da bleibt nur noch zu sagen "Gehet hin und tauschet!"
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